Begriffserklärung: Headhunter
Bei der Personalsuche kommen Firmen mit herkömmlichen Methoden in ihrer Mitarbeitergewinnung nicht mehr ans Ziel. Immer seltener bringen Stellenanzeigen den geplanten Erfolg, denn die besten Kandidaten sind oft gar nicht auf der Suche nach einer neuen Beschäftigung.
Was macht ein Recruiter?
Als Teil der Personalberatung kümmert sich der Headhunter darum, passenden Personalbestand für Organisationen zu finden. Der Personalbeschaffer erhält entsprechend eine Vermittlungsgebühr. Entweder greift er auf eine eigene Datenbank potentieller Kandidaten zurück oder er sucht aktiv auf dem Arbeitsmarkt nach geeigneten Mitarbeitern. Ehemals konzentrierte sich das Headhunting nur auf die Suche von Top-Führungskräften. Dies aus den USA stammende Berufsbild des Executive Search hat sich einstweilen geändert. Heute suchen Recruiter auf fast allen Ebenen. Oft interessieren sich Headhunter auch für Young Professionals, denen eine vielversprechende Zukunft bevorsteht.
Unterschied zwischen Leiharbeitsunternehmer und Headhunter
In der Praxis werden häufig Mitarbeiter der Bundesagentur für Arbeit oder Personen, die einfache sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse aus der Arbeitslosigkeit heraus vermitteln, als Personalvermittler bezeichnet. Letztere erhalten oft nur bei einer erfolgreichen Besetzung der Vakanz eine Courtage. Bei der Direktsuche beschaffen Recruiter hingegen in enger Abstimmung mit dem Personalmanagement des Auftraggebers Fach- und Führungskräfte und sprechen wechselwillige Arbeitnehmer aktiv an. Getrennt von der erfolgreichen Besetzung erhält der Personalberater für seine Leistung einen Teil oder das gesamte Salär.
Wie viel kostet professionelles Headhunting?
In Deutschland konkurrieren über 5000 Personalberater um die attraktivsten Unternehmensmandate und interessantesten Kandidaten. Die Headhunting-Branche erwirtschaftet dabei über eine Mrd. Euro Jahresumsatz. Häufig erhält der Personalbeschaffer mindestens ein Drittel des Bruttojahresgehalts, das der gewünschte Arbeitnehmer im Zielunternehmen verdienen soll. Dabei unterscheidet sich die Gehaltsspanne von Headhunter zu Headhunter sehr stark. Verschiedene Consultants beschaffen bereits Mitarbeiter mit einem Jahresgehalt von 50.000 Euro. Weitere Headhunter werden erst ab Jahresgehältern von 150.000 Euro aktiv. Im Kellersegment der Headhunter ist der Konkurrenzdruck extrem. Bei den meisten Billiganbietern mit Honoraren unter 10.000,- Euro können Firmen kaum mehr erwarten als E-Mails mit digitalisierten, geschwärzten Lebensläufen wechselwilliger Kandidaten.
Wann ist Headhunting erfolgreich?

Gute Personalberater ziehen Nutzen aus viel Erfahrung, einer umfangreichen Datenbank und einem gepflegten Netzwerk. Durch ihre Kontakte wissen sie früher als sonstige Berater, welcher Experte aktuell wo unzufrieden ist, bei welchem Unternehmen die Aufstiegschancen versperrt sind oder wo Leistungsträger in Warteposition sitzen. Dabei agieren sie still und heimlich. Diskretion gilt in diesem Gewerbe als eine der wichtigsten Grundsätze. In erster Linie muss aber die Chemie zwischen neuem Mitarbeiter und dem Unternehmen passen. Hat der Recruiter einen passenden Mitarbeiter entdeckt, geht es darum, ihn von einem Arbeitsplatzwechsel zu überzeugen und neue Entwicklungsperspektiven aufzuzeigen.